Konzept des YoutMediaLab als PDF
Rundenkonzept komplett als PDF
Rundenkonzept
Vorwort
Medien durchdringen unser Gesellschaft auf vielen Ebenen und übernehmen
immer wichtigere Funktionen. Ihre enormen gestalterischen
Möglichkeiten faszinieren insbesondere junge Menschen.
Doch gestaltet sich der Umgang mit diesem Medien bisweilen als bewusstloser
Konsum. Da Medien auch bedrohliche Fähigkeiten zur
Manipulation und Propaganda besitzen sind kritische Konsumenten
gefordert.
Eine Möglichkeit den Jugendlichen Wissen und eine kritische Distanz
zu Medien zu vermitteln ist Sie mit den Mechanismen der Medienproduktion
vertraut zu machen.
Das Feld der Produktion von Medien mit Jugendlichen ist außergewöhnlich
breit gefächert und komplex, so dass der hier vorgestellte
praktische Zugang nur einen unvollständigen Blick darauf bieten kann.
Der Text ist konzipiert als grober Leitfaden für Gruppen und Teamleiter
die das Arbeiten an Medienprodukten erproben wollen und nach einem
geeigneten Zugang suchen. Dazu präsentieren wir den von uns im Rahmen
des youthMediaLabs erprobten methodisches Konzept. Um dem
Leser, ohne Erfahrungen in der Produktion von Medien, den Zugang zu
erleichtern haben wir den Verlauf einer Runde in verschiedene Phasen
eingeteilt. Damit das Konzept nicht unnötig aufgebläht wird, haben wir
uns in den Phasen auf die Duchführung einer digitalen Filmproduktion
beschränkt. Andere Medienprodukte wie Dokumentationen, Höhrspiele,
Features können auf ähnliche Art und Weise angegangen werden.
Neben dem Rahmen und Inhalten der Medienproduktion, versucht dieses
Konzept zu jedem Arbeitsschritt sinnvolle kooperative Arbeitsmethoden
anzubieten. Dabei werden die Methoden die in unserer Arbeit
sich als sinnvoll erwiesen haben nur benannt ohne sie detailliert zu
präsentieren. Mit den beigefügten Links können aber weitere Informationen
dazu gefunden werden.
Schlussendlich haben wir zu jeder Phase unsere Eindrücke zu
den kritischen Momenten im sozialen Gefüge der Produzierenden zusammengetragen.
Generell sind die vorliegenden Informationen immer als Anregung
zur vertiefenden Recherche zu verstehen. Zu diesem Zweck haben wir
verschiedene Links (insbesondere zur Online Enzyklopädie Wikipedia)
in den Text eingefügt.
Trotz aller Komplexität und des teilweise enormen Aufwandes. Bietet
die Produktion von Medien eine großartige Möglichkeit sich als kreativer
und aktiver Teil einer Gruppe zu erleben und wichtige soziale,
kreative und technische Fähigkeiten zu erlernen.
Damit dieser Prozess erfolgreich verläuft, ist es wichtig darauf zu achten
das Gesamtziel und den Gesamtablauf nicht aus dem Auge zu verlieren.
Aufmerksam Gruppendynamiken zu beobachten und ggf. frühzeitig
sichtbar zu machen und anzusprechen. Vor allem aber sollte man sich
nicht von der Komplexität einschüchtern lassen, sondern die Produktion
als permanentes "learning by doing" zu verstehen.
youthMediaLab
Das YouthMediaLab ist ein Labor von Jugendlichen für Jugendliche zum selbstbestimmten Arbeiten und Experimentieren mit Medien. Das Labor wurde von einer Gruppe Filmbegeisterter entwickelt, um anderen Jugendlichen die kreative Arbeiten mit Medien zu ermöglichen. Das Medienlabor wurde im Frühjahr 2010 gegründet und hat bis heute mit über 30 Jugendlichen 6 Projekte realisiert.
Das youthMediaLab wurde und wird unterstützt durch das Programm "Jugend in Aktion" der Europäischen Union und dem Kunststoff e.V.
Für Kommentare und Anregungen sind wir sehr Dankbar und unter info@medialab.kunststoff-ev.org zu erreichen.
Rundenkonzept
Bevor wir uns in die Details des Rundenkonzeptes und der einzelnen Phasen stürzen, wollen wir noch ein paar unserer Erfahrungen zum allgemein Ablauf und generellen Vorbereitungen einbringen.
Ablauf der Runde
In den von uns durchgeführten Runden kristallisierten sich fünf Phasen innerhalb einer solchen Runde. Diese Umfassen die Gruppenbildung, Themenfindung und Themenentwicklung, erstellen des Medienkonzeptes, Umsetzung und Präsentation.
Da wir davon ausgehen das die Teilnehmer (und Gruppenleiter) noch weitere Aufgaben neben der Teilnahme an der Runde zu erledigen haben, sind die Runden langfristig angelegt. Um aber eine Verschleppung und Überdehnung zu vermeiden hat sich ein Gesamtzeitraum von 4 Monaten plus Puffer (ca. 2 Wochen) als günstig erwiesen.
Eine Ausnahme zur parallelen Tätigkeit stellt die Aufnahmen in Phase vier(Umsetzung) dar. Dort hat sich eine konzentrierte Arbeitsphase als günstig erwiesen. Insofern sollte ein Aufnahmeblock zur ausschließlichen Arbeit möglichst früh eingeplant werden.
Hier also ein typische Zeitverteilung und mögliche Arbeitsmodi in einer Runde mit 4 Monate+Puffer(2 Wochen)
Dauer:
Nr. | Phase | Arbeitsmodus | Zeitraum |
---|---|---|---|
1 |
Gruppenbildung |
Gruppenbildung Initial treffen, erstes loses Treffen |
2 Wo. |
2 |
Themenfindung und Themenentwicklung |
Regelmäßige Treffen, externe Recherche |
4 Wo. |
3 |
Medienkonzept erstellen, präzisieren |
Regelmäßige Treffen, evtl. ein Intensivwochenende |
3 Wo. |
4 |
Umsetzung a: Vorbereitung b: Aufnahme c: Schnitt und Postproduktion |
a: Regelmäßige Treffen, externe Recherche b: kompakte Blockarbeit c: Regelmäßige Treffen, häufig |
a:2 Wo. b:1 Wo. c:2 Wo. |
5 |
Präsentation |
Regelmäßige Treffen, externe Recherche Abschlussfest |
2 Wo. |
|
Puffer |
|
2 Wo. |
Vorbereitungen der Runde
Vor Beginn einer Runde ist es sinnvoll sich innerhalb der anleitenden Gruppe über die eigenen Vorstellungen auszutauschen und das Rundenkonzept zu besprechen. Insbesondere die geplanten Arbeitsmodi und der grobe Zeitplan sollte auf die geplante Runde angepasst werden.
Als sinnvoll erwies es sich auch schon im Vorfeld sich über die bestehenden Möglichkeiten in technischer und logistischer Sicht im klaren zu werden. Nützlich sind eine feste Räumlichkeit für die Treffen und Zugriff auf einen Pool mit wesentlichen technischen Equipment. Letzteres ist natürlich vom Medium abhängig und umfasst im Fall der Filmproduktion eine Kamera, ein kompatibler Soundrecorder mit Mikrophon und ein Schnittsystem.
Damit sind wir auch bei der Frage nach der Technik und zugehörigem
Know How. Da das technische Wissen nicht immer vorhanden ist
empfiehlt es sich gezielt nach Partnern Ausschau zu halten. Gute Erfahrungen haben wir in diesem Zusammenhang mit dem Bürgersender
ALEX (Berlin) gemacht. Dort wurden neben Technikseminaren
auch Technik projektbezogen verliehen.
Sind diese Vorbereitungen abgeschlossen kann das Projekt sinnvoll
beworben werden.
Noch ein paar Worte zum Urheberrecht
Bevor nun das Projekt durchstartet, wollen wir noch auf eine leidiges
Thema hinweisen. Urheberrechtsverletzungen(z.B. Durch die Verwendung
von geschützter Musik) sind für die Weiterverbreitung der Medienprodukte sehr hinderlich bzw. mit hohen Risiken verbunden.
Unsere Erfahrungen gehen dahin das Rechtssicherheit bzgl. der Verwendung von nicht freier Musik nur in Zusammenarbeit mit einem kompetenten Anwalt möglich ist. Deshalb empfehlen wir nur freie Musik zu verwenden, bzw. auch die Musik selbst zu erstellen. Unter freie Musik fällt insbesondere Musik die unter Creative Commons( Details dazu: CreativeCommons.org ) veröffentlicht wurde. Aber auch da gibt es verschiedene Lizenzen, die bisweilen kommerzielle Weiternutzung ausschließen, so dass dies in der Verbreitung der Medienprodukte berücksichtigt werden muss.